was wäre ein Tanzverband ohne Tänzer und ohne Tanzstil? undenkbar.
was wären Tänzer und Tanzstil ohne Tanzverband? ein gefundenes Fressen für Vereinsgründer.
Und gäbe es keinen DFB (deutscher Fussballbund), so würde die Industrie dennoch
Fussbälle produzieren und bestimmt auch an den Mann und die Frau bringen.
Sie würden dabei halt nur keiner besonderen, schriftlich fixierten Norm entsprechen.
Muss auch nicht zwingend der Fall sein. (Obwohl, am Ende gibts im Land sogar ne Norm für Waschkörbe usw...)
Klar, irgendwie versucht der Staat hier ja auch zu fördern, und zugleich gibt er Rahmenbedingungen vor,
wie man aus zu sehen hat, wie man sich zu organisieren hat usw. damit alle die
es gerne hätten auch etwas von den z.B. 20 Euro Fördergeld je Mitglied im Jahr ab bekommen. Bei einer Gruppe von 25 Leuten wären das auch gute 500 Euro im Jahr.
Nachdem das alles irgendwie doch Steuergelder sind und damit von jedem erst mal
berappt wurden, kann ich auch nichts all zu viel schlechtes daran finden, wenn eine
öffentlich bezahlte Leistung wie eben die Erstellung von Vorgaben, Regelwerken und
Normierungen auch am Ende wieder allen zu Gute kommt. Dass sie zunächst erst mal
vorrangig den organisierten Teilen der Sportwelt zu Gute kommt haben die sich halt verdient.
Der Schnitt zwischen Breitensport und Leistungssport, also ein vereinsinterner(!) Kampf
um die Fördermittel, das wäre wirklich was wo ich mit einer Portion Kritk ansetzen würde.
Nachdem die Turniere doch alle eine Breitensport-Kategorie haben, in der eben jeder
antreten kann, aber auch ettliche Stufen (Ligen) bis hin zu den Megastars usw. ist
so ein Event doch eine gemeinsame Sache zwischen beiden Lagern. Eine Halle wird
nur einmal angemietet, es wird nur einmal die Tanzfläche montiert und das Drumrum
aufgebaut. Würde sich das ganze Catering, die Verkaufsangebote usw. usf. denn
jemals lohnen, wenn nur Spitzensportler kommen würden? Ohne die ganzen Novice-
Tänzer würde doch gleich mal über die Hälfte der Besucher weg brechen, der Eintritt
müsste deutlich teurer werden und das Event würde aus dem öffentlichen Blickpunkt entschwinden.
Gibts irgendwo Angaben doer Aussagen wie viel Geld pro Leistungs-Sportler im
Vergleich zum Breiten-Sportler ausgegeben wird? Aus dem klassischen Sport heraus
weiss ich dass so viele Dinge gemeinsam genutzt werden können, dass Geräte und
Räume einfach vorhanden sind, egal ob da nun Spitzensportler oder Breitensportler
für z.B. einen Abend die Woche diese Dinge benutzen. Beide haben die Option hier
ihren Nutzen draus zu ziehen - soll heissen, es ist ein vereins-interner Fundus vorhanden,
aus dem die Trainer und Gruppenleiter in ihrem Jahres-Programm schöpfen können.
Für mich macht solch eine Differenzierung zwischen zwei Klassen von Tänzern im Linedacne
nicht wirklich so viel Sinn, einfach weil es jedem Tänzer offen steht (oder zumindest sollte)
an den diversen Events, den Ausbildungen und den Turnieren teil zu nehmen. Beim LD & C&WD
braucht man keine Geräteräume, keine Geräte (evtl. Balettstange? Spiegel? haben eh die wenigsten)
oder sonstige wilden Boden oder gar Dach-Konstruktionen. Es geht fast überall, natürlich
nicht überall gleich gut - aber der Zubehörbedarf beschränkt sich wirklich nur auf ein paar
Dinge, wie eben Musik-Anlage und Musik, die man noch relativ leicht auf der Schulter rein
und nach dem Üben wieder raus tragen kann. Schön natürlich wenn alles schon da ist,
wie in manchen Tanz-Studios, nur eben hat es dafür keine echte Notwendigkeit.
Ein guter Boden ist die Grundvoraussetzung - und den findet man sicher oftmals in
öffentlichen Gebäuden, meist Turnhallen, (dafür sollte man dann für den Staat ein e.V. sein)
oder eben auch vielfach in der Gastronomie (da hilft dann eher ein gutes Verhältnis zum Wirt).
Im Vergleich zu so manchem anderer Sportart ist Linedance und C&W Dance eben doch mit
wirklich sehr wenig Aufwand verbunden. Während sich manches Ski-Sternchen von Kopf bis
Fuss mit Werbung zukleistern lassen muss um halbwegs vernünftige Trainingsmöglichkeiten
zu haben, oder ein Modellbahn-Fetischischt (ist jetzt mal kein Sport) investiert über 30 Jahre
hinweg einen 6 stelligen Betrag in sein Hobby, sind solche Extrementwicklungen in unserem
Bereich einfach nicht gegeben. Das Nebeneinander von Voll-Profi und Neuling klappt auf der
Tanzfläche, weil keiner dem anderen irgendwie "davonlaufen" muss - die Form der möglichen
Höchstleistung ist eine andere Art. Und genau weil das Nebeneinander ganz prinzipiell geht
geht mir dieses vereinmässig ausgestaltete Auseinander-Dividieren von Breite und Spitze
schon ein wenig gegen den Strich. Für so etwas ist der LD einerseits zu klein als dass
jeder Bereich für sich alleine attraktiv wäre und andererseits zwingt es die Aktiven
ganz unnötiger Weise sich für eins von beiden zu entscheiden, obwohls gut zusammen geht.